Fabian Glückert, Betriebsleiter bei der Joh’s Eckart GmbH, möchte demnächst anfangen, Hochprozentiges aus Münchner Obst zu destillieren. Dazu hat er eine ganz besondere Schnaps-Idee – und das im wortwörtlichen Sinn: Seine Edelbrände möchte er aus Obstspenden von Münchnern herstellen.
Die Brennerei ist nicht das einzige Projekt von ihm und seinem Team. Das bereits seit 1868 bestehende Unternehmen ist auch heute noch in den Bereichen Gemüseanbau und Tierhaltung tätig. Das wohl bekannteste und zumindest auf den ersten Blick kurios anmutende Projekt ist aber die Stadtalm: Auf dem begrünten Dach des Werk3 haben unter anderem Schafe ihren festen Platz – und das mitten im Münchner Werksviertel! Nicht nur hier wird deutlich: Für das breit aufgestellte Unternehmen steht nicht der wirtschaftliche Erfolg im Vordergrund. Vielmehr möchte die Firma fortschrittliche Konzepte für effektiven Umweltschutz entwickeln und so gezielt städtische Naturräume stärken.
Bereits 2020 wurde Joh’s Eckart Obstbrände ins Leben gerufen. Die Grundidee war, dass die Münchnerinnen und Münchner ihr Obst selbst vorbeibringen oder dass es bei ihnen abgeholt wird. Dabei sieht Glückert besondere Potenziale im Hinblick auf die Produktqualität: So seien in den Münchner Gärten auch alte Sorten zu finden, die geschmacklich besonders für Abwechslungsreichtum sorgen.
Mit einem Problem aber ist der 37-jährige Betriebsleiter auch aus seiner Familie sehr vertraut: Leider haben viele Münchnerinnen und Münchner nicht das nötige Wissen für die Pflege oder finden keine Verwendung für die große Menge an Früchten. Deshalb werden immer mehr Obstbäume gefällt. Joh’s Eckart Obstbrände möchte möglichst viele Bäume vor diesem traurigen Schicksal bewahren und damit auch die biologische Vielfalt in der Isarmetropole erhöhen. Neben Obstbränden sollen aber auch Essige und Fruchtsäfte im eigenen Laden des siebenköpfigen Teams im Werksviertel erhältlich sein – dort, wo auch die Brennanlage steht.